Tschüss DRC

16. August 2018

Der Abschied kam doch schneller als gedacht. Obwohl wir natürlich wussten, dass diese Woche unsere letzte sein würde, waren wir trotzdem nicht richtig vorbereitet. Auf den letzten Drücker mussten wir noch Abschiedsgeschenke für die Kinder basteln und eine Fotowand über unser Jahr gestalten.

Den letzten Tag im Projekt sind wir gemütlich angegangen: Wir haben einen großen Obstsalat mit allen Kindern gemacht, draußen gesielt und uns schon mal von allen verabschiedet. Aber zum Glück war der letzte Tag im Projekt nicht der letzte Tag mit unseren Kids, denn als Abschluss haben wir noch den lang ersehnten Ausflug zur Okakambe Farm unternommen.

 

Alles bunt

11. August 2018

Bei den Taxifahrern ist das Schulprojekt oft nur unter "colourful Containers" bekannt. Und auch die Mauer um dem Projekt ist ziemlich bunt, bis auf eine Seite. Und das Grau sollte auch noch weg! Deshalb haben wir es in den letzten Tagen in Angriff genommen, und die Mauer bemalt.

 

Ein paar Farben wurden uns von verschiedenen Baumärkten aus Swakopmund gespendet, und den anderen Teil hat uns Tangeni Shilongo gesponsert.

Donnerstag konnten wir dann endlich loslegen. Mit unseren Vormittagskindern haben wir die Mauer erst einmal grundiert, was erstaunlich gut und schnell geklappt hat. Zum Glück hatten wir alle in Müllsäcke verpackt, denn natürlich haben sie sich alle gegenseitig angemalt.

Nachmittags kam dann das große Chaos. Wir hatten geplant eine lange Kinderreihe zu malen und die Vorzeichnungen der Kinder sahen auch vielversprechend aus. Aber als die Farbe ins Spiel kam, ist es leider schief gelaufen. Letztendlich haben wir quasi die ganze Mauer wieder überstrichen.

Deshalb konnten Freitag unsere Hanganeni-Gruppe nochmal malen. Da die Zeichnungen nicht so gut waren, ist es nicht ganz so geworden wie wir es uns vorgestellt haben - aber Hauptsache es ist bunt!

Minigolf und Sandboarden

30. Juli 2018

Ein besonderes Highlight für die Kinder, aber auch für uns sind immer die Ausflüge. Und überall wo es hin geht, die Kinder sind aufgeregt.

Mit unseren Hanganeni-Kids sind wir vor ein paar Wochen Sandboarden gewesen. Ravanelli, Arnie und Raymond (die sonst Sandoarding-Touren für Touristen anbieten) haben uns mit in die Wüste genommen und uns die Sandboards ausgeliehen. Viele sind im Sitzen auf den Brettern die Dünen herunter gerutscht, manche haben sich auch im Stehen probiert (was wie Snowboard fahren ist). Danach ging es runter zum Meer, um ein bisschen im Wasser zu spielen und zu picknicken.

Da aber auch nicht die Nachmittagskinder bei unseren Ausflügen zu kurz kommen sollten, haben wir auch mit ihnen einen Ausflug unternommen. Mitgenommen haben wir die Kinder, die am regelmäßigsten kommen und sich gut benehmen, und so hatten wir eine bunt gemischte Gruppe von 20 Kindern von der 5. bis zur 12. Klasse. Unser Ziel war die Minigolfanlage des Rossmund Golf Resort. Keines unserer Kids hatte vorher je Minigolf gespielt, aber sie hatten umso mehr Spaß daran, etwas neues zu lernen und sich auszuprobieren.

Namibias Kulturen

17. Juni 2018

Dass wir alle in Deutschland die selbe Muttersprache sprechen, können viele hier kaum glauben. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir uns in unserem Heimatland auf unserer Sprache verständigen können. Klar, als Deutsche sprechen wir deutsch. "Namibianisch" gibt es nicht als Sprache deshalb ist Englisch die Amtssprache. Gelernt wird Englisch im Kindergarten oder erst in der Schule, denn Muttersprachler ist hier keiner. Was für eine Muttersprache man spricht, hängt von den jeweiligen "Tribe" (Volksstamm) ab, dem man angehört. Hier die wichtigsten Bevölkerungsgruppen: Fast 50% der Bevölkerung sind Ovambos. Sie sprechen OshiWambo, wovon es zahlreiche, sehr unterschiedliche Dialekte gibt. Die "Caprivian" sprechen SiLozi, die Kavangos sprechen RuKavango. Dann gibt es die Damara/Nama, Herero, Himba und San, und schließlich weiße Namibianer. Dazu gehören die Afrikaaner, die ursprünglich aus Südafrika kamen, und als Muttersprache Afrikaans sprechen (Afrikaans wird heute aber von einem Großteil der Bevölkerung gesprochen um sich im ALltag zu verständigen). Außerdem gib es die Deutsch-Namibianer, die noch immer Deutsch sprechen. Acht dieser Sprachen sind als Nationalsprachen anerkannt, das bedeutet z.b. dass auf diesen Sprachen unterrichtet werden darf.

Jeder Stamm hat neben der eigenen Sprache auch seine eigene Traditionen, Kleidung uns Essen. Diese werden meistens im Norden in den Villages noch gelebt, während sie hier in Swakopmund langsam verloren gehen. Deshalb haben wir im Projekt einen "Cultural Day" gemacht, an dem sich die Kinder mit den jeweiligen Kulturen auseinander gesetzt haben.

Die Kinder sind dazu in ihrer traditionellen Kleidung gekommen, haben typisches Essen mitgebracht und ihre Tänze aufgeführt.

Nackte Füße, große Träume

11. Juni 2018

Vor ein paar Monaten hat uns Magdalena besucht und ist natürlich auch mit ins Projekt gekommen. Ihre Eindrücke hat sie in einer Reportage für die Universität dargestellt. Hier ist also unser Erster Gastbeitrag :)

 

 

„Was hast du da?" Mit gerunzelter Stirn hält das Mädchen meinen Arm fest und fährt mit ihren kleinen Fingern die bläuliche Ader des Unterarms entlang. Durch ihre dunkle Hautfarbe kann sie ihre eigenen nicht sehen. Fasziniert betrachtet sie erst meinen, dann den eigenen Arm. Die anderen Kinder rufen ihren Namen. „Megameno". Sie dreht sich um, rennt lachend zu ihnen. Unter ihren nackten Füßen wirbelt der staubige Sand auf. Ihre dünn geflochtenen, kurzen Zöpfe hüpfen mit jedem Schritt auf und ab. Zusammen mit den teachern wollen die Kinder „Wer hat Angst vor Sophia dem Geist" spielen, eine umbenannte Version von „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann".

 

Es ist Frühstückspause im DRC School Project. Einer Einrichtung im Slumviertel vor Swakopmund inmitten der Wüste von Namibia. Hier können Kinder hinkommen, die keinen Schulplatz erhalten haben oder auf ihren Unterricht warten müssen. Auf Grund der vollen Klassen findet dieser gestaffelt statt. Für manche am Morgen, für andere am Nachmittag. Die Ursachen sind neben den überfüllten Schulen die fehlenden Lehrmittel und der hohe Mangel an Lehrkräften. Andere können sich die Schulgebühren, Bücher und Schuluniformen nicht leisten oder müssen sich zu Hause um Eltern und Geschwister kümmern. Es herrscht Schulpflicht in dem Land, das zu 42% aus Menschen unter 15 Jahren besteht. Die wenigsten erhalten die Bildung, die sie benötigen. Das DRC Project ermöglicht den Kindern einen Zugang zur Bildung, der ihnen sonst verwehrt bleiben würde. Sie haben bereits zwei Stunden Englisch und Mathe Unterricht hinter sich und lassen nun ihre Energie auf dem Spielplatz des Projekts aus. Sie toben, rutschen und schaukeln so hoch, als wollten sie über die bunte Mauer aus Beton, die sie umgibt, hinweg fliegen. Der Unterricht findet in zwei getrennten, farbigen Containern statt. Die von den Kindern genannten teacher sind Carolin und Veronica, zwei Freiwillige aus Deutschland, die ihr soziales Jahr in Namibia verbringen. „Man merkt, dass die Kinder große Schwierigkeiten haben, selbst die Grundlagen sind nicht vorhanden", erzählt Veronica, während sie die Arbeitsblätter von den Tischen einsammelt.

 

 

Megameno kommt rein. Sie hat sich beim Spielen den Ellenbogen aufgeschürft. Veronica holt aus dem Abstellraum einen Verbandskasten und klebt ihr ein pinkfarbenes Pflaster auf die Stelle. „Geht’s?" fragt sie. Megameno weint nicht. Mit nicht weniger Energie als zuvor, rennt sie wieder raus zu den Anderen. „Es ist schon viel Verantwortung, die wir haben, aber wir sind ja nicht alleine". Neben den beiden Freiwilligen arbeiten dort zwei Angestellte Lehrerinnen und ein Büchereilehrer, die jederzeit Ansprechpartner für sie sind. „Außerdem hat die ganze Eigenständigkeit und Verantwortung auch Vorteile, denn dadurch sind uns die Gestaltungs- und Handlungsspielräume offen gelassen", erklärt Veronica. Neben dem Unterricht können sie auch die Freizeitstunden gestalten und füllen diese jede Woche anders mit Malen, Basteln, Lesen und Puzzeln. Heute wird wieder gepuzzelt. Die Kinder lieben es. Carolin holt aus einer Schublade die Vorlagen und jedes Kind schnappt sich sein Lieblingsstück. „Manche haben ihre Puzzles schon gefühlte hundert Mal fertig gemacht und leider fehlen auch immer mehr Teile, doch sie haben so einen Spaß daran und setzen es immer wieder aufs Neue zusammen." Die kaputten oder verlorenen Spielsachen zu ersetzen ist nicht einfach, dafür fehlt es an Geld. Neues Material wird auch gebraucht. Stifte, Papier, Klebe. Die laufenden Kosten wie Strom und Druckerpatronen fallen ebenfalls jeden Monat aufs Neue an. Eine Reparatur des kaputten Dachs, welches vom Sturm teilweise abgedeckt wurde, kann dementsprechend nicht sofort passieren. Das Projekt ist nicht staatlich finanziert und hält sich durch Spenden aufrecht. Einer der Hauptsponsoren ist der Tangeni-Shilongo-Namibia e.V. , welcher von Freiwilligen des Projekts zu seiner Unterstützung 2015 ins Leben gerufen wurde. Touristen, die eine Township Tour machen und das Projekt besuchen, lassen auch oft etwas Geld da. Doch viel steht ihnen nicht zur Verfügung. Im Raum ist es ruhiger geworden. Konzentriert sitzen die Kinder vor ihren Puzzles und unterhalten sich leise. „Es ist schön zu sehen, dass sie abschalten können, mal auf andere Gedanken und raus aus ihrer Welt kommen", meint Carolin. Auf ihrem Schoß sitzt eine kleine Zweitklässlerin und ist vertieft in ihre Aufgabe. Ihre Arme sind schmal wie die Äste eines jungen Baumes. Sie wirkt so zart, zerbrechlich und viel zu dünn.

 

In der Wohnsiedlung der Democratic Ressetlement Community (DRC) herrschen ungünstige Lebensumständen. In der Hoffnung auf Arbeit ziehen viele Leute aus dem Norden Namibias an die Küste. Oft sind es junge Menschen zwischen 20-30 Jahren. Sie haben keine Verwandten hier, deshalb ist ihr erstes Ziel oft das DRC. Seit 2001 gibt es nun das Armenviertel. Die meisten der dort lebenden Menschen haben keine oder nur unregelmäßige Arbeit. Sie wohnen in selbstgebauten Hütten aus Wellblech, Pappe oder Plastik. Mithilfe von kleinen Holzlatten haben sich einige von ihnen Vorgärten gebaut, welche sie pflegen und sauber halten. Elektrizität gibt es nicht. Wenn die Sonne unter geht, dann wird es auch in den Hütten dunkel. Nur auf den Straßen spenden Straßenlaternen Licht. Fließendes Wasser gibt es ebenfalls nicht, somit auch kein Abwasser. Um sich frisches Wasser zu besorgen, gibt es alle 300 Meter eine Wasserstelle. Hier können sich die Bewohner mit einer aufladbaren Karte einen Eimer Wasser kaufen. „Es gibt Armut, aber kein Elend", meint Veronica. Das DRC ist großräumig gebaut, hat ein Mindestmaß an Infrastruktur und eine Müllabfuhr, wodurch kein Dreck herum liegt. Es stinkt nicht. Der einzige Ort im DRC mit Strom ist im Community Center im Projekt. Carolin sitzt am Computer als zwei junge Männer hereinkommen. Sie brauchen Kopien ihrer Lebensläufe. Ein täglicher Service von 10-12 Uhr für alle Bewohner des Viertels. Hier können sie Emails verschicken, Bewerbungen abtippen lassen oder Unterlagen kopieren. Dadurch haben sie eine Chance eine Arbeit zu finden. Mittagspause. Manche Kinder holen etwas zu Essen aus ihren Rucksäcken. Brot mit Butter, Maischips oder Papp. Das ist ein harter Maisbrei den man mit der Hand essen kann. Nichts davon ist gesund. Das Ernährungsmotto lautet: Hauptsache es macht satt. Was und ob Nährstoffe vorhanden sind, spielt dabei keine Rolle. Deshalb machen Carolin und Veronica zweimal in der Woche einen Obst Tag. Dann gibt es für jedes Kind Äpfel, Bananen, Orangen oder Pfirsiche. „Damit die Kinder wenigstens etwas Vitamine zu sich nehmen", meint Veronica.

Die Hälfte ihres Freiwilligenjahres ist vorüber. 5 Monate bleiben den beiden noch. Sie wollen die restliche Zeit genießen und nutzen. Mehr Ausflüge mit den Kindern machen. Das DRC liegt 6 km vom Strand entfernt doch manche Kinder haben in ihrem Leben noch nie das Meer gesehen. „Dieses Leuchten in ihren Augen, wenn sie das erste Mal davorstehen, ist unbeschreiblich", berichtet Carolin mit einem Strahlen auf dem Gesicht. Eine weitere Herzensangelegenheit ist der Girlsclub. Ein Club für Mädchen zwischen 14-18 Jahren. Hier unterhalten sie sich mit den jungen Frauen, trinken Tee, sitzen zusammen wie Freundinnen. Sie reden über Themen die sie beschäftigen. Über Wünsche und Ängste, Pubertät und Aufklärung. „Ein Mädchen fragte mich einmal ganz ernst und etwas verängstigt, ob es stimmen würde, dass beim Ersten Mal Knochen brechen könnten. Ich war im ersten Moment geschockt, dass sie wirklich dachte, dies würde passieren", erzählt Carolin. Besonders das Thema Aids ist in vielen Regionen Namibias noch immer ein Tabu. Wer erkrankt, wird ausgegrenzt und oft sogar aus der Gemeinschaft ausgestoßen. Deshalb scheuen viele, überhaupt über die Krankheit zu reden. Aids verschärft Armut durch teure Medikamente und die Pflege, z.B. von Eltern. Dadurch können die Kinder nicht zur Schule gehen. Es ist ein Teufelskreis aus dem es nur einen Ausweg gibt und der heißt: Bildung. Bildung und Aufklärung. „Wir haben gemerkt, dass es da unheimlich viel Gesprächs- und Aufklärungsbedarf gibt und freuen uns, dass es so gut angenommen wird", sagt Veronica. Mittlerweile ist es 17 Uhr, im Projekt ist es still geworden. Die letzten Kinder packen ihre Sachen zusammen und gehen nach Hause. Megameno ist noch da. Sie wartet bis ihre teacher fertig sind. Die beiden nehmen sie bei der Hand und gehen gemeinsam mit ihr zum Tor. Mit einer herzlichen Umarmung und einem Kuss auf die Wange verabschiedet sich das kleine Mädchen. Schnellen Schrittes läuft sie auf ihren nackten Füßen über den sandigen Boden. Dabei ist sie nicht ganz so beschwingt wie am Morgen auf dem Spielplatz. In der Ferne bellt ein Hund. Kurz bevor sie zwischen den Wellblechhütten ihrer Heimat verschwindet, dreht sie sich noch einmal um und winkt. Sie lächelt.

Neue Klassen

02. Juni 2018

Zum Schulanfang wird noch einmal durchgemischt. Da wir nun leider eine Lehrerin weniger sind, wurde ihre Klasse aufgeteilt und wir haben neue Drittklässler bekommen. Das haben wir uns zum Anlass genommen, unsere beiden Klassen neu aufzuteilen. Da wir viel mehr Drittklässler als Zweitklässler haben, konnten wir nicht mehr nach Stufen aufteilen, sondern haben gemischte Klassen. Außerdem kennen wir die Kinder jetzt ziemlich gut, und konnten dadurch Kinder gezielt trennen oder in eine Klasse tun. Kinder die mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung brauchen und die, die sehr selbstständig arbeiten, konnten wir bewusst mischen.

Bis jetzt haben wir das Gefühl, dass der Unterricht dadurch deutlich besser klappt und tendenziell ruhiger ist.

 

Bald entsteht wohl auch eine weitere neue Klasse - der Klassenraum steht jedenfalls schon. Letzte Woche wurden zwei Container über die Mauer in unser Projekt gehoben, und warten darauf genutzt zu werden.

Neben dem Klassenraum haben wir auch noch einen Küchencontainer dazu bekommen, einen Herd gibt es aber leider nicht.

Unser letzter Term

21. Mai 2018

Heute bricht der letzte Term für uns an und im Projekt ist wieder alles beim alten. Aber bevor wir über unsere Pläne für die letzten drei Monaten schreiben, lassen wir erst einmal die letzte Schulwoche vor den Ferien Revue passieren.

In der Schule lief nicht mehr viel - und die Kinder waren schon in Ferienstimmung. Statt Mathe und Englisch stand deshalb Basteln und Sport auf dem Plan.

Am letzten Schultag haben wir dann noch einen Großeinkauf gemacht: Für alle 100 Kinder aus dem Projekt sollte es Obstsalat geben. Zuerst mussten aber die Obstsorten gelernt werden, und Robert fragte die Kinder ab, welche Früchte bei ihnen auf dem Tellern landen. Während die Kinder kiloweise Orangen pellten, schnibbelten wir Lehrer fleißig das übrige Obst. Der Obstsalat konnte sich gut sehen lassen und die Kinder schlugen ordentlich zu.

Unser Highlight der Woche war der Ausflug mit unserem Girls Club. Die Mädels haben sich schon Wochen vorher darauf gefreut einen Nachmittag am Strand zu verbringen. Nachdem wir die Fische und Haie im Aquarium bestaunt hatten, trauten sich alle bis ganz nach vorne auf die Jetty. Dann ging es zusammen zur Mole, und die Mädels sind ins Wasser gesprungen, währen wir bei den kalten Wassertemperaturen nur mit den Füßen reingegangen sind. Wir trockneten uns am Strand, picknickten zusammen und hatten dann noch Zeit auf den Spielplatz zu gehen. Es war ein richtig schöner Nachmittag mit den Mädels und wir haben es alles sehr genossen!

Sportsday

22. April 2018

Am Freitag fand endlich der Sportsday statt, 2 Wochen lang haben sich die Kinder darauf vorbereitet. Wir haben Schlachtrufe eingeübt und für die verschiedenen Spiele trainiert. Und wir hatten jede Menge zu organisieren. Es mussten Namensschilder gebastelt, Wasser und Essen gekauft, Flaggen in Teamfarben genäht, Toiletten aufgestellt werden, und und und. Am Tag selber waren wir dann ein paar Stunden eher da, um noch alles vorzubereiten, wirklich los ging es erst um 9 Uhr. Da auf dem Projektgelände zu wenig Platz ist, fand der Sportsday auf einem Fußballfeld im DRC statt. Laut singend zogen wir in den Teams durchs DRC und bekamen jede Menge Aufmerksamkeit. Sogar ein paar Eltern schlossen sich an und halfen uns noch mit den Kindern.

Dina eröffnete den Tag und gab den Startschuss für die Preschooler gefolgt von den älteren Kindern. Es gab verschiedenste Spiele, wie z.B. Sackhüpfen, Staffellauf und Wettläufe mit Wasser und Bällen. Lautstark feuerten sich die Kinder gegenseitig an und gaben alles. Die Jury aus Freiwillige und Eltern kürte am Ende das grüne Team zum Sieger. Danach gab es Hot Dogs (mit Boere Wors) für die Kinder und Curry-Reis für die Helfer und Zuschauer.

Alle waren am Ende kaputt - ein gelungener Tag!

Neues aus Namibia

7. April 2018

Nach langem mal wieder - in den letzten Monaten ist natürlich einiges passiert (wir schreiben dass jetzt aber hier nicht alles auf). Nur so viel: wir hatten ganz schön viel Besuch. Erst waren unsere Vorfreiwilligen da und haben uns im Projekt unterstützt. Wir waren drei Generationen DRC-Freiwillige in Swakopmund! Dann kamen Tante Anke und Onkel Guido für ein verlängertes Wochenende. In den Schulferien haben uns Magdalena und Leon besucht, wir haben ein paar schöne Tage in Swakop verbracht und danach durchs Land gereist.

Am letzten Schultag haben wir einen schönen Ausflug zum Strand gemacht, leider ohne unsere Kinder sondern nur mit den Büchereikindern und Cythias Klasse. Mit 8 Lehrern und 13 Kindern war es wirklich sehr entspannt. Auf der Jetty hben wir sogar Delfine gesehen, und sind danach noch in das Aquarium gegangen, wo kleine Haie und viele Fische anzuschauen sind. Am Strand durften alle Kinder mit den Füßen ins Wasser, und Grace hat den Kindern den "African Way of Swimming" beigebracht, so weit reinlaufen bis das Wasser kommt, um dan ohne nass zu werden wieder rauszulaufen.

Jetzt arbeiten wir wieder, und sind schon nach dem ersten Tag komplett drin, auch wenn dieser etwas durcheinander war. Es hat den seit Jahren stärksten Regenfall gegeben, der für Deutsche Verhältnisse ein lauer Sommerregen war. Aber hier sind die Häuser nicht darauf ausgelegt, denn Regen ist an der Küste (bei unter 20mm Jahresniederschlag) wirklich sehr ungewöhnlich. Überall war das Wasser, leider auch im Container. Zum Glück hat es aber keine größeren Schäden gegeben. Nur bei Effy, die auf dem Gelände des Projektes wohnt, stand das Wasser Wadentief im Haus.

Die Kinder haben den nassen Sand aber perfekt zum Sandburgenbauen verwendet, der ganze Spielplatz war eine einzige Baustelle.

Unser Girls Club läuft auch wieder richtig gut, und wir haben uns dazu entschieden, uns zwei mal in der Woche mit den Mädels zu treffen. Montags und Mittwochs sprechen wir mit den Mädchen verschiedenste Themen an, den ersten Block über eigene Stärken, Träume und Zukunft haben wir jetzt abgeschlossen.

Ab Montag fangen die Vorbereitungen für den großen Sportsday im Projekt an.

Neustart ins Projekt

30. Januar 2018

Zum neuen (Schul-) Jahr hat es auch im Projekt einige Veränderungen gegeben.

Zu unserem Team sind zwei neue Kollegen hinzu gekommen und auch Grace ist geblieben. Robert ist der neue Büchereilehrer, er betreut Kinder ab der dritten Klasse, die nicht zur Schule gehen aber trotzdem schon lesen und schreiben können. Außerdem hat er einige Hanganeni-Kinder von uns übernommen, da die Dritte Klasse einfach zu voll war. Die Erst- und Zweitklässler, die nicht zur Schule gehen, werden von Cythia unterrichtet. Sie hat nur eine kleine Gruppe von 5-6 Kindern. Grace, die eigentlich nur Effy während ihrer Schwangerschaft vertreten hatte, ist dabei geblieben, kommt immer am Nachmittag und übernimmt die Ganztagesbetreuung für ein paar Preschooler.

Neu dazu gekommen sind auch ganz viele Kinder. Nicht nur die Preschool hat eine komplett neue Klasse, sondern auch wir haben natürlich einige neue Kinder. Fast alle Kinder aus der ehemaligen Zweiten Klasse sind im neuen Schuljahr wieder gekommen und gehen nun in die Dritte Klasse. Weil Veronica ihre Kinder behalten wollte, ist sie gleich mit versetzt worden. Trotzdem sind noch einige neue Drittklässler gekommen, sodass ihre Klasse überfüllt war. Wir waren erleichtert, dass Robert uns ein paar Kinder abgenommen hat. 

In den ersten Tagen war es sehr chaotisch, weshalb wir uns schnell mit der Registrierung der Kinder beschäftigt haben. Jetzt hat jeder seinen festen Platz und die Dritte Klasse ist voll.

Bei Carolin in der Zweiten läuft alles ein wenig langsamer an und ist deshalb entspannter. Mit nur 4 Kindern lässt sich der Unterricht dann doch viel individueller gestalten.

So langsam finden sich die neuen Kinder in das Projekt ein und kennen die Abläufe. Auch wir kommen wieder in den Alltag hinein und können ein paar neue Sachen angehen.

Mid-Term-Seminar in Otjiwarongo

23. Januar 2018

Die Hälfte ist zum Glück noch nicht um, aber trotzdem hatten wir schon unser Zwischenseminar vom DRK in Otjiwarongo.

Wir sind direkt aus Rundu angereist, und wurden schon von dem Größten Teil der Gruppe in Empfang genommen. Auch wir haben uns richtig darauf gefreut, mit allen wieder zusammen zu sein, auch wenn wir uns noch vor 2 Wochen alle in Kapstadt gesehen hatten.

Und dann ging es erst einmal in den Pool. Die Lodge in die uns das DRK eingebucht hatte, hatten wir fast für uns alleine.

Nach einer kurzen ersten Seminareinheit hatten wir, auf unseren Wunsch, den Abend frei. Diesen haben wir alle zusammen bei Doppelkopf und "Nobody´s Perfect" verbracht.

 

Am nächsten Tag wurden alle Projekte ausführlich vorgestellt, und wir konnten guten Einblick in die Arbeit der Anderen gewinnen. Gerade die NRCS-Branches im Norden sind im Umbruch, und deshalb gab es dort großen Redebedarf. Frieda, die Managerin vom NRCS, war auch dabei und hat sich allen Fragen gestellt.

Wenn Euch interessiert, wie die Projekte der anderen Freiwilligen aussehen, schaut gerne mal auf unserer gemeinsamen Seite vorbei, auf der alle Blogs verlinkt sind.

Neben der reinen Vorstellung der Projekte hatten wir auch Zeit, weitere Ideen zu entwickeln und uns auszutauschen. Und natürlich wurde auch wieder die Themen Kolonialismus und Rassismus aufgegriffen. Cane, ein ehemaliger Süd-Nord-Freiwilliger den wir schon von vorherigen Seminaren kannte, stellte uns die verschiedenen Ethnischen Gruppen in Namibia vor. Besonders überrascht hat uns dabei, dass die einzelnen Gruppen oftmals unter sich bleiben, und selbst in Windhoek eher in eigenen Bezirken bleiben. Damit haben wir uns auch die Vorurteile zwischen den einzelnen Gruppen erklärt.

 

Zwischen den Seminareinheiten hatten wir immer viele Essenspausen. Schon das Frühstück hat es uns allen angetan, 2 mal am Tag gab es eine Teepause und das Mittag- und Abendessen bestand aus einem Buffet nur für unsere Gruppe. Nach dem ersten Tag sind wir dann quasi ins Bett gerollt.

 

Besonders schön war, dass wir alle miteinander Zeit verbringen konnten und vor Allem die Abende haben wir richtig ausgenutzt. Ob gemeinsame Kartenspiele, Poolpartys oder einfach gemütliches Zusammensitzen, wir haben es genossen.

Es war noch einmal richtig schön alle beisammen zu sein, und es war Schade alle verabschieden zu müssen. Ihr seid eine starke Truppe!

 

Andererseits hab wir uns aber auch auf Swakop gefreut, und sind mit neuer Motivation und Vorsätzen noch mal richtig in das neue Schuljahr gestartet.

Der hohe Norden

23. Januar 2018

Über 10 Stunden Busfahrt für ein langes Wochenende - in Deutschland kaum vorstellbar. Aber wir wollten die paar freien Tage vor unserem Vorbereitungsseminar nutzen, und haben uns zusammen mit Lea (unsere Mitfreiwillige aus Walvisbay) in einen Hike gesetzt. Vor Sonnenaufgang ging es los, und so waren wir schon am Nachmittag bei Philipp und Judith in Rundu. Auch Julian und Paul haben wir wieder gesehen, die auf dem Weg nach Katima Mulilo waren.

Wir, die das kühle Küstenwetter gewohnt sind, waren von der Fahr im unklimatisierten Bulli richtig fertig, und auch in Rundu war es deutlich wärmer.

Auch sonst ist hier vieles anders. Als erstes haben wir über die vielen grünen Bäume und Sträucher gestaunt. Trotzdem war es um einiges sandiger auf den Straßen. Was uns richtig gut gefallen hat ist der Open Market, auf dem man, anders als in Swakop, wo es nur Kapana und Fatcakes gibt, auch Obst und Gemüse kaufen konnte. Das haben wir auch gleich genutzt, und Abends das traditionelle Mutete mit Pap gekocht.

Sonntags hatten wir dann fast den ganzen Tag Stromausfall, wegen Arbeiten am Netz. Zum Glück konnten wir Abends aber wieder kochen.

Am Montag haben uns Philipp und Judith ihre Arbeitsstelle, die NRCS-Branch (Namibia Red Cross Society) gezeigt. Zusammen haben wir für den Kids-Club am Nachmittag über dem Feuer gekocht. Natürlich gab´s wieder Pap, diesmal aber mit Kartoffelsuppe. Neben der richtigen Pap-Zubereitung haben wir von Olivia, einer Freiwilligen vom NRCS, gelernt, dass Frauen beim Kochen und bei den Eltern lange Röcke tragen, man Verbrennungen mit Urin oder Maismehl behandeln soll und dass es im Kavango auch Schlangenähnliche Regenbögen gibt. Die anderen NRCS-Freiwilligen konnten einige dieser Traditionen und Geschichten aber auch nicht teilen, und so waren wir uns hinterher einig, dass eine Mischung aus traditionellem und modernem Leben das Beste sei.

Dienstag war dann auch schon unser letzter Tag in Rundu, den wir in der Kavango Lodge mit Blick auf den Fluss und Angola ausklingen ließen.

Es war toll. mal ein ganz anderes Namibia kennen gelernt zu haben!

Sommerferien und Weihnachten

09. Januar 2018

Was ein Jahresabschluss!

Den ganzen letzten Monat hatten wir frei, und er war vollgepackt bis oben hin.

 

Anfang Dezember bekamen wir Besuch von unseren Eltern, wir konnten ihnen zeigen wie wir wohnen und wo wir arbeiten. Nach der ersten Zeit in Swakop wollten wir aber auch mal das Land sehen: mit unserem 4x4 fuhren wir ein Stück die Küste hoch bis nach Palmwag und machten dann den Bogen nach Windhoek. Auf dieser Strecke sahen wir noch einmal ganz andere Facetten des Landes, ein Namibia das wir noch nicht kannten. Die gewohnte Trockenheit und weite Wüste ließen wir hinter uns, am zweiten Tag tauchten die ersten Bäume und Berge auf und es begann sogar leicht zu nieseln. Viel besser beschreiben aber Bilder diese Landschaft...

Nach 2 schönen Wochen zusammen flogen unsere Eltern auch schon wieder nach Hause, und wir verbrachten noch einen Tag mit Finn, einem anderen Freiwilligen aus Windhoek.

 

Kurz vor Weihnachten wurde es dann wieder voll in Swakop: die ganzen Rotkreuzler aus dem Norden und aus Windhoek kamen zu uns. Wir verteilten sie an der Küste auf die Wohnungen - und den Garten. Wir hatten ein paar schöne Tage in Swakop, waren am Strand, in Cafes (was die Nordleute sehr genossen haben) und waren beim BeachBash Festival mit Volleyballturnier. Am 24. waren wir noch Tennis spielen und am Strand. Beim Wichteln und in der Kirche kam sogar Weihnachtsstimmung auf - im Hochsommer. Am Lagerfeuer in Jens Garten haben wir den Abend gemütlich ausklinge lassen.

 

Am nächsten Tag ging es für uns und 8 weitere Freiwillige schon auf den Weg nach Kapstadt. Erster Stop: Campingplatz am Sossosvlei, ein kaputter Reifen. Die ganze gravel road tat wohl unserem Quantum nicht so gut. Um 4 Uhr klingelten die Wecker, schnell Zelt abbauen, Sachen packen. Um 5 Uhr öffnete das Gate des Campingplatzes und gut eine Stunde später standen wir unten an den Dünen und die Sonne ging auf. Wir stiegen die Sanddüne hoch und genossen den Ausblick auf die Namib-Wüste und das Deadvlei. Runter ging´s dann deutlich schneller...

Zweiter Stop: Fishrivercanyon, ein gerissener Reifen - in Maltahöhe mussten wir gezwungener weise noch einen Zwischenstop einlegen und einen neuen Reifen kaufen. Am nächsten Tag gings zum Canyon, den wir von oben bestaunen konnten. Gewaltig und Majestätisch lag er vor uns, und es ging 600m runter. Ein anderer aber total schöner Geburtstag, den wir dann Abends am Campingplatz auf Südafrikanischer Seite gemeinsam gefeiert haben - sogar mit Geburtstagskuchen!

Den letzten Reisetag starteten wir mit einem guten Frühstücksbuffet und legten dann noch einige Kilometer bis nach Kapstadt zurück.

Gegen Nachmittag kamen wir endlich an der Ferienwohnung an und wurden schon von den anderen Freiwilligen erwartet. Dann ging`s erst einmal in den Pool und Abends zauberten Louis und Julian Spaghetti mit Sauce und Hähnchen. Dann begann unsere Woche in Kapstadt und wir genossen sie sehr.

Am ersten Tag wollten wir dann unbedingt die Stadt sehen. Wir bummelten durch die Longstreet und das Bo-Kaap und waren von der Entspanntheit der Großstadt überrascht. Mit mehr Einwohnern als in ganz Namibia hätten wir es uns deutlich voller und hektischer vorgestellt.

Die Tage nahmen wir das volle Touri-Programm mit: Mit dem roten Sightseeingbus durch die Stadt und an Stränden entlang, Foodmarket an der Waterfront, natürlich das Kap der Guten Hoffnung und Cape Point, die Pinguine in Simons Town, und im wahrsten Sinne der Worte der Höhepunkt: der Tafelberg - zu Fuß erklommen. Bei all dem blieb immer noch genügend Zeit um gemütlich im Café zu sitzen, für gemeinsame Abende und Poolpartys. Und natürlich wurde auch ordentlich ins neue Jahr reingefeiert. Mit einem Feuerwerk an der Waterfront und nachher an der Longstreet.

Auf jeden Fall eine super Woche mit einer tollen Truppe!

...Aber leider viel zu kurz. Am 4. Januar ging es schon wieder zurück, mit einem neuen Quantum, denn dem anderen wurde der Seitenspiegel geklaut.

Wieder über Springbok passierten wir die Grenze, und der Beamte ließ nach einem kurzen Blick in unseren chaotischen vollgestopften Bus doch von einer Durchsuchung ab. In Keetmanshoop gönnten wir uns einen Milchshake und eine unglaublichen Kuchen der unseren Schokoladenbedarf für den ganzen Monat deckt. 10 km hinter der Stadt fing es plötzlich an zu Regnen, und zwar so richtig! Die Nordfreiwilligen haben nur gelacht, als wir von der Küste begeistert rausgerannt sind. Gecampt wurde dann auf einer Farm unter freiem Sternenhimmel.

Zwischen Köcherbaumwald und Gepardengehege schliefen wir fest, bis auf eine Regenpause...

Am nächsten Tag fuhren wir zum Giant´s Playground und dann auf der Teerstraße an Windhoek vorbei bis kurz vor Okahandja. Dort fanden wir einen wunderschönen Campingplatz inmitten von bewachsenen Bergen. Nachts konnten wir die Affen hören. Die letzte Etappe bis nach Swakop ging zügig über die Asphaltstraße, und gegen Nachmittag waren wir auch schon da und konnten uns von den heißen Temperaturen der letzten Tage (teils über 40 Grad) im Meer abkühlen. Zum Abschluss gingen wir Pizza essen und am Montag waren dann alle schon wieder weg - bis auf die Walvisbayer, die ja quasi schon bei uns wohnen.

Christmasparty

26. November 2017

Einen Monat zu früh haben wir schon Weihnachten gefeiert - zusammen mit über 100 Kindern, einigen Eltern und den anderen Lehrern des DRC Projekte. Die Schüler haben ab Dezember große Sommerferien und feierten damit auch ihren Schuljahresabschluss.

 

Die Vorbereitungen liefen schon während den Wochen zuvor, in denen wir mit den Kindern ihren Auftritt geübt und  Weihnachtsschmuck gebastelt haben. Außerdem mussten Zertifikate gebastelt, Fotos gemacht, Geschenke gekauft und verpackt, Kuchen und Snacks organisiert und Deko besorgt werden. Besonders die letzten Tage waren dadurch etwas stressig und lang.

 

Vieles mussten wir dann aber auch noch am Samstag vorbereiten, und waren deshalb schon fünf Stunden vor Beginn unterwegs. In einem Meeting zuvor mit allen Lehrern wurden die Aufgaben verteilt, sodass jeder genau wusste was er zu tun hatte und wir pünktlich um drei Uhr startklar waren - bis auf Dina, die sich noch ihre Haare machen musste.

 

Dann ging es auch schon los und zwar sofort mit unseren Hanganeni Kids. Die zweit- und Drittklässler haben zusammen "We wish you a merry Chrismas" und "Feliz Navidad" gesungen. Was beim Proben schwieriger als gedacht war, hat dann aber beim Auftritt doch gut geklappt.

Danach konnten wir allen ganz stolz ihre "Certificates of Attendance" überreichen, und dann waren unsere Kinder auch schon fertig.

Weiter ging es in dem Programm mit dem Auftritt der Library Kinder, die einen traditionellen Tanz aufgeführt und dazu gesungen haben. Auch die Prescholer haben gesungen und ein kleines Krippenspiel aufgeführt. Der Höhepunkt war dann die Graduation der Preschool Kinder, die nächstes Jahr zur Schule gehen werden. Zum Schluss gab es dann endlich Bescherung, jedes Kind bekam ein Tütchen mit Spielzeug und Süßigkeiten. Dann gab es für die Kinder Kuchen, Obstsalat und Brötchen, was beim Ausgeben ein ziemliches Chaos war: Alle Kinder sind auf uns losgestürmt und wollten möglichst schnell Essen bekommen. Aber auch die Eltern haben auf ihr Kuchenstück bestanden.

Um halb 9, als es schon dunkel war, waren wir fertig und konnten mit dem Aufräumen beginnen.

Der Tag hat uns alle ziemlich geschafft, aber es war ein richtig schöner Jahresabschluss für den sich die Anstrengung auf jeden Fall gelohnt hat.

Wind & Wetter

19. November 2017

Langsam kommt der Sommer, und wir erleben schon die ersten warmen Tage.

Während es manchmal bewölkt und grau ist, sind es am nächsten Tag bis zu 30°C und es hilft nur noch ein Abkühlung im immer noch eiskalten Meer.

In den letzten Tagen hatten wir sehr starken Wind, was hier im Frühling mal vor kommt. Mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 45 km/h wurde ordentlich Sand aufgewirbelt, der uns in großen Staubwolken entgegenkam.

Auf dem Weg zum Projekt wurden wir den Berg hochgeschoben, auf dem Rückweg haben wir dann ein Taxi genommen.

Am Mittwoch und Donnerstagnachmittag mussten wir das Projekt dann schließen - sonst wäre noch mehr Sand in den Container und vor Allem auf die Computer und Drucker gekommen.

Unterricht mit den Kids

13. November 2017

Wenn wir Morgens im Projekt ankommen, werden wir schon von den ganzen Kindern begrüßt. Viele wollen unsere Fahrräder schieben und möglichst schnell im Klassenraum sein. Haben wir dann endlich aufgeschlossen, rennen einige rein, manche lassen sich viel Zeit oder spielen einfach draußen weiter. Im Klassenraum haben wir eine Sitzordnung eingeführt, die aber nicht immer ganz akzeptiert wird. "Warum darf Selma neben Sunday sitzen und ich muss neben Tangeni sitzen?". Dann fangen die Kinder an, die Tische selber umzustellen, und schon geht es weiter: "Teacher! Simon hat seinen Tisch umgestellt!". Bis wir durchgesetzt hatten, dass die Tische morgens nicht immer verschoben werden, hat es schon 2-3 Wochen gedauert. Aber auch dann waren die Beschwerden am Morgen noch lange nicht zu Ende: "Teacher! Julia hat mein Namensschild abgerissen!" oder "Lihongeni hat mir meinen Stuhl weggenommen!". Bis die ganzen kleinen Probleme erst einmal mehr oder weniger geklärt sind, können wir mit dem Unterricht anfangen. Wie früher in der Schule beginnen wir mit "Good Morning" - "Good Morning Teacher, Good Morning friends". Da die Kinder alle in unterschiedlichen Klassen sind, haben immer ein paar Hausaufgaben auf, ein paar nicht. Viele Kinder wissen es aber einfach nicht, oder entschieden sich um, sobald sie bemerken, was wir sonst machen. Da beginnt auch schon die weitere Petzerei. "Johannes hat gar keine Hausaufgaben auf, dass hat er gerade auf Oshiwambo gesagt!" oder "Ngapewe hat Hausaufgaben auf, die ist in meiner Klasse". Wir versuchen deshalb, möglichst oft die Hausaufgabenhefte zu kontrollieren, und nicht auf die Kommentare von den anderen Kindern zu reagieren, auch wenn sie wohlmöglich manchmal Recht haben.

Sind alle Hausaufgaben möglichst vollständig erledigt, machen wir mit allen Kindern zusammen Unterricht. Das reicht von Mathe, über Englisch zu Kunst und Sport. Gerade bei Mathe merken wir, dass viele Kinder Probleme haben, und in der dritten Klasse nicht einmal sicher im 20er-Raum Minus rechnen können. Bei mal-Aufgaben ist bei den meisten Kindern schon bei 5x5 ohne langes Zählen keine richtige Antwort zu erwarten. Einerseits haben wir das Gefühl, dass sich manche Kinder einfach nicht richtig konzentrieren, andererseits haben wir auch nach einem Gespräch mit der Lehrerin auch gemerkt, dass die Meisten wirklich große Probleme haben. Bei einem Mathetest haben uns dann manche Kinder wirklich überrascht, andere darin bestätigt, dass sie keine Motivation und Lust haben sich zu konzentrieren. Trotzdem versuchen wir mit den Kindern so viel wie möglich zu üben und immer wieder die Aufgaben zu wiederholen, damit sie nicht in der Schule noch weiter hinterher hängen.

Aber nicht nur in Mathe sind manche Kinder schlecht, auch Englisch zu schreiben fällt manchen sehr schwer, während andere schon recht sicher schreiben können, und wenigsten Abschreibtexte richtig abschreiben. Überall merken wir, dass der Unterschied innerhalb der Klasse enorm ist, und das, obwohl alle in der gleichen Stufe in der gleichen Schule sind. Es ist nicht immer ganz einfach alle Kinder im Unterricht mitzunehmen, aber wir geben unser Bestes...

Ausflug zum Meer

26. Oktober 2017

Donnerstagmorgen kündigten wir den Kindern eine Überraschung an, und hatten damit den ganzen Tag ein gut funktionierendes Druckmittel: Wer sich nicht benimmt, darf nicht mit.

Am Ende konnten wir aber allen einen Zettel für die Eltern in die Hand drücken: Morgen geht's zum Meer!

Freitag kamen das erste Mal alle Kinder pünktlich ins Projekt, hatten ihre Wechselkleidung dabei und konnten es nicht erwarten, bis es endlich los ging. Wir waren ausgerüstet mit 55 geschmierten Sandwiches, Äpfeln, Wasser und Keksen, und auch ein bisschen aufgeregt. Dina hatte uns vorgewarnt, dass die Kinder sehr wild sein würden, und schickte uns extra noch Jaco, den Büchereilehrer mit.

Aber wir waren auch so nicht allein. Raymond, den schon einige Kinder vom Fußballtraining als Coach kannten, begleitete uns und brachte alle mit dem Bus zum Meer.

Wir suchten uns extra eine Wiese mit etwas Abstand zum Meer, um die Kontrolle über die Kinder behalten zu können. Als wir mit der zweiten Kindergruppe ankamen, hatten sich die meisten schon ausgezogen und waren nass - vom Rasensprenger. Aber sie konnten es alle nicht erwarten, zum Wasser zu kommen. Dann durften sie endlich, aber nur mit den Füßen. Wir konnten aber nicht verhindern, dass sich manche auf den Boden geschmissen haben um sich von Wellen nass machen zu lassen. Das kalten Wasser hat aber die wenigsten gestört, und wir konnten die Kinder nur mit Sandwiches aus dem Wasser holen. Getrocknet haben sich dann alle in der Sonne, es wurde Fußball gespielt, geturnt und rumgealbert.

Nach 2 1/2 Stunden ging es auch schon wieder zurück, denn die Kindre sollten um 12 in der Schule sein. Die Rückfahrt mit 55 Kindern in einem Bus war sicherheitstechnisch garantiert unbedenklich und wurde mit singen überbrückt.

Resümee von den Kindern: Wann ist das nächste mal?

Kapana & Co

11. Oktober 2017

Bisher haben wir so viel über unseren Alltag geschrieben, und haben dabei eines komplett außen vor gelassen: Was wir hier essen.

Am Anfang haben wir uns noch sehr auf Nudeln und Reis verlassen Mittlerweile probieren wir mehr aus, und versuchen vielfältiger und vor allem günstiger zu kochen. Besonders günstig ist z.B. Gem Squash, ein Kürbis, der schon zu einem unserer Lieblingsgerichte geworden ist. Am liebsten füllen wir ihn mit Mais und überbacken ihn dann mit Käse. Eines weiteres Favourite sind unsere Couscous-Reibeplätzchen mit Apfelmus oder Butternut-Gemüse.

Am Wochenende ist dann für unsere meist vegetarische Küche kein Platz mehr, denn dann wird erst einmal ordentlich gebraait. Typisch für Namibia ist die Boerewors, eine ringelförmige Hackfleischwurst.

Wenn uns mal nicht nach Selber Kochen ist, gibt es in der Stadt genügend Möglichkeiten. Freitagmittag nach Feierabend treffen wir uns gerne mit Anderen bei "Fork n Nice", einem Foodtruck am Strand, wo es leckere Wraps gibt.

Aber wir wollen natürlich auch die Regionale Küche kennenlernen, und da kommt man um Kapana und Fatcakes nicht herum. Wir sowieso nicht, weil wir jeden Tag am Open Market vorbei fahren. Der Open Market besteht aus langen Holztischen, die überdacht sind. In der Mitte werden die Tiere zerlegt, außen herum stehen Grills, auf denen das Fleisch frisch gebraten und in kleine Streifen geschnitten wird. Dazu gibt es sehr scharfe Tomaten und Zwiebeln, und am Wichtigsten: Das Kapana Gewürz. Zwischen den Grills werden auch noch Fatcakes angeboten, süße Hefebällchen die in Fett frittiert wurden und nach denen man einfach nur süchtig wird,

Ganz traditionell wurde es dann, als wir ins Hafeni gegangen sind, ein einfaches Restaurant im Mondesa. Hier haben wir und mit anderen Freiwilligen quasi einmal durch die Karte probiert. Neben Milli Pap, einem festen Maisbrei, gab es Bohnenbrei, Beef und ein halbes Oshiwambo-Hühnchen (inklusive Hühnerfüßen). Als kleiner Snack zum Schluss gab es Mopane-Raupen. Nicht alle von uns hatten den Mut, diese zu probieren, denn wirklich appetitlich sahen diese nicht aus. Gegessen wurde alles mit den Händen, und wir waren froh dass wir zum Schluss eine Kanne Wasser und ein Tuch zum Hände waschen bekommen haben. Auf jeden Fall eine interessante Erfahrung!

Wochenend-Erlebnisse

8. Oktober 2017

Nicht nur in der Woche haben wir viel zu tun, sondern auch am Wochenende haben meistens viel vor.

Besonders an den letzten beiden Wochenenden haben wir viel erlebt: Wir sind ins Inland gefahren und haben die Natur Namibias erlebt.

 

Letzten Sonntag sind wir mit einer Klettergruppe zur Spitzkoppe gefahren, die auch das "Matterhorn Namibias" genannt wird, und mitten in den Erongo-Bergen liegt. Weil es dort am Tag deutlich heißer wird als in Swakopmund, sind wir früh morgens los gefahren. Während der Fahrt über erst geteerte Straße und später "gravel road" konnten wir uns die am Horizont erscheinende Spitzkoppe schon mal ansehen. Wie aus dem Nichts überragt diese 700 Meter die Umgebung und war schon sehr beeindruckend aus.

Geklettert wurde dann an den Felsen der Spitzkoppe, im so genannten "Boulder Valley". Hier sind die Routen nicht so schwer, und haben gebohrte Haken. Wir konnten also ohne Probleme loslegen, und kamen schon ziemlich schnell ins Schwitzen. Der Fels ist sehr rau, und hat nur wenige kleine Griffe und Tritte, sodass wir uns erst einmal an diese andere Kletterei gewöhnen mussten.

Gegen Mittag wurde es dann so heiß, dass wir für 3 Stunden Pause gemacht haben, in der wir die Umgebung erkundet haben und natürlich - was auch sonst - gebraait haben. Nachmittgas nahmen wir eine etwas schwierigere Route in Angriff, von der man einen tollen Ausblick hatte, den wir sehr genossen haben.

Zum Abschluss ging es noch zum bekannten Felsbogen, von dem wir den noch einmal einen schönen Blick auf die Spitzkoppe und die umliegenden Felsen hatten. Ziemlich müde kamen wir Abends an, aber mit vielen neuen Eindrücken von der Landschaft Namibias.

 

Davon bekamen wir an diesem Wochenende noch mehr, dieses mal ging es aber in den Namib Naukluft Park. Zusammen mit unserer "Focal Person" Jens und anderen Frewilligen ging es im Jeep zur Blutkoppe, die wie der Name schon sagt, bei Abendlicht blutrot leuchtet.

Auch hier war es wieder richtig warm, und noch wärmer wurde uns allen, als wir das ganze Gepäck die Blutkoppe hochtrugen. Neben unseren Schlafsachen hatten wir noch Feuerholz, Kühlboxen und Grillsachen dabei. Das Auto ließen wir unten stehen und stiegen 20 Minuten bergauf, bis wir an unserem Schlafplatz ankamen. Dort wurden wir mit einem wunderschönen Ausblick über die weite Landschaft bis zu den Erongo-Bergen belohnt.

Am Abend steigen wir etwas höher auf die Blutkoppe herauf, um von da aus den Sonnenuntergang beobachten zu können. Die untergehende Sonne färbte den Himmel orange-pink, bevor sie dann als feuerroter Ball hinter den Bergen verschwand.

Als es dunkel wurde setzten wir uns um das Lagerfeuer und grillten unsere Würstchen, Kartoffeln und Marshmallows...

Auf ein paar harten Isomatten und in dünnen Schlafsäcken schliefen wir unter freiem Himmel. Der Mond leuchtete so hell, dass man leider nicht so viele Sterne sehen konnte. Nachts konnten wir dann die Schakale jaulen höre sowie in der Ferne einen Geparden, und waren ganz froh, dass wir weiter oben auf der Blutkoppe waren.

Nach einer relativ kurzen Nacht sind wir früh aufgestanden, um uns den Sonnenaufgang anzuschauen. Sehr eindrucksvoll zu sehen, wie über der Wüste die Sonne aufgeht. Definitiv eines unserer Highlight!

Nach dem Frühstück ging es wieder zurück zum Auto und durch die Mondlandschaft zu einer Farm mit erfrischendem Swimmingpool. Gegen Nachmittag waren wir wieder in Swakopmund, jetzt wird erst einmal im Garten ausgeruht.

Alltag im Projekt

2. Oktober 2017

Nach 3 Wochen im Projekt haben wir uns so langsam eingelebt und in den Alltag hereingefunden.

Über unseren "normalen" Tagesablauf wollen wir Euch hier berichten. Obwohl jeder Tag anders ist, gibt es natürlich gewisse Regelmäßigkeiten.

 

Wenn wir aufstehen, wird es auch langsam hell. Wir frühstücken zusammen im Bett - weil wir keinen Tisch haben.

Dann geht es mit dem Rad eine halbe Stunde quer durchs Mondesa und DRC zum Schulprojekt.

Einige Kinder warten schon auf uns und begrüßen uns, manche sind schon seit einer Stunde da. Andere werden eine halbe Stunde nach uns kommen, wir schließen aber um acht Uhr die Räume auf.

 

Es dauert etwas, bis alle Zweitklässler in Veronicas Klassenraum und alle Drittklässler in Carolins Klassenraum sitzen. Dann können wir mit den Hausaufgaben beginnen- obwohl, erst einmal müssen wir Stifte und Zettel austeilen. Die Kinder haben überwiegend keine eigenen Stifte, nicht nur weil sie es sich nicht leisten können, sondern leider auch, weil sie auf ihre eigenen Stifte nicht aufpassen können. Wir passen aber umso mehr auf unsere Sachen auf, weil auch zu gerne mal etwas mitgenommen wird, und schreiben deshalb Borrow-Listen.

Nach den Hausaufgaben unterstützen wir die Kinder in den wichtigsten Fächern und üben mit ihnen Lesen und Schreiben auf Englisch, sowie Mathe.

Um neun Uhr machen wir eine kurze Bewegungspause, damit die Kinder sich wieder besser konzentrieren können. Dann machen wir, je nach Wochentag, mit Ihnen eine Stunde Life skills, Sport, Kunst und Musik oder Spiele.

Danach gehen die Kinder auf den Spielplatz, und wir können unser Büro öffnen. Dort tippen wir Lebensläufe und Bewerbungen, machen Kopien und verschicken E-Mails. Dieses Angebot nehmen die Erwachsenen aus dem DRC gerne war, da sie keinen eigenen Computer oder gar Elektrizität haben.

 

Über unsere Mittagspause fahren wir immer nach Hause, und kochen uns etwas zu Essen.

Um drei Uhr beginnen wir mit den Nachmittagsklassen. Hier kommen die Kinder aus den umliegenden Schulen hin, um in Ruhe Hausaufgaben machen zu können, oder um Internetrecherchen zu machen. Meistens ist viel los, und wir kommen nie pünktlich um fünf Uhr weg.

 

Auch wenn der ganze Trubel anstrengend ist, freuen wir uns darüber, wenn so viele Kinder kommen und uns zeigen, dass das Projekt sinnvoll ist und unsere Arbeit benötigt wird. 

Unser Start ins Projekt

Zum Montag hin stieg die Aufregung immer mehr, und wir wurden immer gespannter, was uns im DRC erwartet.

Zum Glück waren Malina und Volkan mit dabei, die vor 3 Jahren auch als Freiwillige dort gearbeitet haben und nach ihrer Rückkehr den Tangeni Shilongo Namibia Verein gegründet haben, der das Projekt finanziell unterstützt.

Als wir dann schließlich an den bunten Containern des Projektes ankamen, wurden wir schon von den ganzen Kindern stürmisch begrüßt, sodass wir kaum aus dem Auto aussteigen konnten.

Malina und Volkan zeigten uns das ganze Projekt, unsere Arbeitsstelle für ein Jahr!

Schnell lernten wir auch Dina und Effy kennen, die in der Vorschule unterrichten.

 

In den ersten zwei Tagen konnten wir uns alles erst einmal angucken und uns einarbeiten, während Malina und Volkan den Unterricht gemacht haben. Trotzdem fühlten wir uns nicht wirklich bereit eine ganze Klasse alleine zu übernehmen und wurden am Mittwoch ins kalte Wasser geschmissen, als Malina und Volkan nicht mehr dabei waren.

Die Kinder sind zwar total süß, aber schwierig zu bändigen. Viele können nicht still sitzen, sind die ganze Zeit am Reden und sind unkonzentriert. Die Schwierigkeit ist aber vor allem, dass das Niveau innerhalb der Klassen sehr unterschiedlich ist. Während manche in der zweiten Klasse schon schreiben können, können andere nicht einmal die Buchstaben. Durch einen neuen Lehrer, der ab nächster Woche kommt und die schwächeren Schüler übernimmt, wird das hoffentlich besser. Obwohl es anstrengend ist, macht es uns mit den Kindern Spaß zu arbeiten,

Neben dem Schulprojekt sind wir aber auch für das Community-Centre zuständig. Die Menschen aus dem DRC können dorthin kommen, um Lebensläufe abtippen zu lassen, Kopien zu machen oder E-Mails zu versenden, denn fast keiner hat einen Computer oder Drucker Zuhause. Aber selbst die Büroarbeit lernen wir hier zu schätzen, weil es da einfach mal ruhig und geordnet zu geht.

In dem Sinne: Auf eine gute neue Woche!

 

Im Moment wird der Tagesablauf durchstrukturiert, deshalb schreiben wir dazu später etwas. 

Erste Tage im neuen Zuhause

Samstagmorgen musste vor dem Frühstück erst einmal unser leerer Kühlschrank gefüllt werden. Zum Glück ist direkt bei uns um die Ecke ein Supermarkt, wo man das meiste bekommt. Leider ist das Nutella sehr teuer, dafür gibt es regalweise Mayonaise, Maismehl und Oshikandela, ein Milchgetränk in verschiedensten Geschmacksrichtungen. Neben Essen hat der Shoprite auch einen großen Non-Food-Bereich, wo wir uns die nötigsten Sachen für den Haushalt kaufen konnten. An der Kasse wird man dann mit Unmengen an Plastiktüten versorgt, denn alles wird einzeln eingepackt. Als wir mit unseren Baumwollbeuteln ankommen, werden wir ungläubig angeschaut.

Am Ausgang konnten wir nicht an den Crêpes vorbeigehen - die für nur 3NAD verkauft wurden (ca. 20 Cent).

Mit Sophie gingen wir später noch zum "Fruit & Veg", hier bekommt man eine gößere Obst- und Gemüseauswahl als im Shoprite, und auch wenn die Preise etwas höher sind, lohnt es sich.

 

Abends feierte Jens, unsere "Focal Person", Geburtstag und lud uns alle zum Braai (Afrikaans für Grillen) ein. Es war einiges los, und wir lernten ein paar neue Leute kennen. Wir saßen gemütlich beim Lagerfeuer, und es wurde richtig stimmungsvoll als die "African Vocals" ein kleines Geburtstagskonzert für Jens gegeben haben.

Später sind wir zusammen ins "Infinity" gegangen, einem Club in Swakopmund. Es war zwar nicht so voll, aber die Namibianer nehmen beim Tanzen auch eine ganze Menge mehr Platz ein.

 

Ein Highlight des Wochenendes war die Aufnahme im Mascato Jugendchor, wo uns Gamma, den wir bei Jens´ Braai kennengelernt haben, mit hingenommen hat. Unsere Vorfreiwilligen hatten uns schon begeistert davon erzählt, und wir konnten das nach der ersten Probe sehr gut nachvollziehen. Wir kannten zwar die Lieder noch nicht und werden auch nie mit ihrem Gesang mithalten können, aber wir wurden trotzdem mitgenommen und konnten so etwas mitsingen. Es war aber auch schön, einfach nur zuzuhören, und wir hatten die ganze Zeit eine Gänsehaut.

Das befürchtete Vorsingen blieb uns zum Glück erspart, und es wurde sogar extra für uns noch ein Lied gesungen. Dafür mussten wir dann aber Tanzen und den "Trust Test" machen, wo wir uns von der Bühne in die Arme der anderen Chormitglieder fallen gelassen haben.

Jetzt können wir uns aber zu dem besten Jugendchor Namibias zählen, auch wenn wir bei den Konzerten wohl nicht mitmachen werden.

Ankunft in Swakopmund

Mit dem Townhopper ging es in vier Stunden von Windhoek in unser Zuhause für ein Jahr. Auf der schnurgeraden Straße geht es immer weiter nach Westen, und je näher wir unserem Ziel kommen desto karger wird die Landschaft. Es verschwinden d Sträucher, dann das Gras und am Ende bleiben nur noch Steine und Sand. Uns fasziniert die Weite der Landschaft, wir gucken bis zum Horizont und nur Zwischendurch erheben sich aus dem nichts weit hinten Berge und wir können die Spitzkoppe erahnen.

Bei Sonnenuntergang sehen wir die ersten Häuser von Swakopmund und das Meer.

 

Wir fahren noch durch die Straßen von Swakopmund um die anderen Fahrgäste abzuladen, und die Spannung steigt, bis wir in die Nonidas Straße abbiegen. Wir stehen vor einer lila angestrichenen Mauer, dahinter ein olivgrünes Haus und ein kleiner Vorgarten mit Palmen und grünem Gras.

Wir werden von Bianca, der Frau von unserer "Focal Person" Jens, empfangen. Sie zeigt uns unsere beiden kleinen Flats, die komplett identisch aussehen und Rücken an Rücken aneinander liegen. Carolins guckt zum Innenhof raus, der mit Palmen und kleineren Blumen bepflanzt ist. In der Mitte steht eine kleine Sitzecke mit einer Feuerschale. Ringsherum sind noch andere Flats, in denen im Moment andere Freiwillige wohnen, sowie das Haus von Jens und seiner Familie.  

Zur Straße hin liegt das Zimmer von Veronica, das eine mini-Terrasse hat und durch einen kleinen Gang mit dem Innenhof verbunden ist.

Die Flats sind klein aber fein. Hier fühlen wir uns sofort wohl.

Das einzige was uns fehlt ist eine Heizung oder wenigstens gedämmt Wände denn in Swakopmund sind es hier im Winter gerade einmal fünfzehn grad - und in unserer Wohnung somit auch.

 

Schön warm wurde uns dann erst Abends am Feuer. Sophie und Lara, die in den anderen Flats wohnen hatten ein paar Freunde eingeladen - Locals aus Swakopmund mit einem ganz anderen Temperament. Wir sprechen unsere ersten Worte Englisch und werden herzlich empfangen.

 

Fotos von unserem neuen Zuhause kommen noch :)

Orientationdays in Windhoek

Endlich in Namibia!

 

Hinter uns liegt ein langer, anstrengender Flug, mit Zwischenstopp in Katar. Um 11 Uhr landen wir in Windhoek, und können es immer noch nicht glauben, dass wir wirklich hier sind und unser Freiwilligendienst jetzt beginnt. Vom NRCS (Namibischen Roten Kreuz) werden wir vom Flughafen abgeholt, mit dabei Cane, den wir schon vom Vorbereitungsseminar aus Münster kennen.

 

Zusammen mit den anderen Freiwilligen sind wir in Windhoek für eine Woche im Cardboard Box Backpackers untergebracht. Wir teilen uns zu zehnt ein Zimmer, dafür wurde es Nachts dann nicht so kalt.

Im Zimmer haben wir uns sowieso nicht aufgehalten, die meiste Zeit waren wir unterwegs.

 

Vormittags hatten wir Seminare im NRCS Head Office. Schon die Taxifahrt dahin war das erste Erlebnis. Zunächst hat Cane alles für uns geregelt, hinterher waren wir schon fast Profis im Taxifahren. Eigentlich gar nicht so schwer, meist hupen und halten die Taxen schon von selbst, wenn man zu lange am Bürgersteig herumsteht. Sie fahren in der ganzen Stadt herum, immer auf der Jagt nach Kundschaft. Man sagt dem Fahrer einen bekannten Punkt, denn Straßennamen kennen die Taxifahrer hier nicht. Die Straßen sind nicht so chaotisch und auch nicht so voll wie erwartet - aber wir waren froh, nicht selber fahren zu müssen. Nach 15 Minuten im Zielort angekommen, drücken wir dem Fahrer 10 NAD pro Person in die Hand, nicht mehr und nicht weniger. Denn uns unerfahrenen Europäern wird sonst auch schnell mal ein höherer Betrag genannt.

 

Die Seminare im NRCS waren überwiegend Vorträge, zur Sicherheit, Verhalten im Land, Does & Don`ts sowie zur Politik und Geschichte Namibias.

 

Einen Nachmittag waren wir in Katutura, dem Armenviertel von Windhoek mit ungefähr 66.000 Einwohnern. Cane hat uns durch den etwas wohlhabenderen Teil Katuturas geführt, der auch fließendes Wasser und Strom besitzt. Die Straßen sind vom ganzen Sand staubig, aber größtenteils geteert. Jeder hat sein eigenes Grundstück, dass durch Zäune und teilweise Stacheldraht abgetrennt ist. Die Häuser sind überwiegend aus Stein oder Lehm. manche auch aus Holz oder Wellblech. Sie sehen oft kaputt und dreckig aus, aber trotzdem gibt es sie in allen Farben.

Mittendrin ist einer großer überdachter Markt, auf dem Waren aller Art, aber vor allem Fleisch zerlegt und verkauft wird. Dort haben wir auch zum ersten Mal Kabana probiert, ein in kleine Streifen geschnittenes Rindfleisch, dass noch vorher in unterschiedliche, scharfe Gewürze gelegt wird. Sehr lecker!

Anscheinend war es für die Bewohner ungewöhnlich, dass wir durch die Straßen gelaufen sind, denn wir wurden überall angeguckt und die Kinder winkten uns zu oder riefen sogar ihre Freunde, als sie uns sahen. Sonst verirren sich wohl kaum Weiße in das Viertel. Aber auch für uns war es ungewohnt und neu, aber auch eine ganz interessante Erfahrung, denn so oder so ähnlich wird auch unser Arbeitsplatz aussehen, dachten wir.

 

Außerdem sind wir in das Zentrum von Windhoek gegangen. Dort waren wir im Independence Museum, das auch auf Grund des Aussehens Kaffeemaschine genannt wird.

Am letzten Abend haben wir alle zusammen das Warehouse Theater besucht, wo eine "One-man-Show" war, ein wohl ziemlich bekanntes Comedy. Leider haben wir nur die Hälfte verstanden, was einerseits daran lag, dass wir uns erst an das schnelle Englisch gewöhnen mussten, andererseits aber auch daran, dass einige Künstler ins Afrikaans gewechselt sind. Was wir verstanden haben, war aber lustig. Die meisten Witze gingen über den Unterschied von "black people an white people", was die Reihe vor uns dazu veranlasst hat, sich ab und zu mal prüfend zu uns umzudrehen. Aber auch die Bibel und der Präsident waren beliebte Themen.

 

Die Abende verbrachten wir mit den anderen Freiwilligen in der Cardboard Box, wo wir gemütlich draußen sitzen konnten. Es war schön, nochmal alle wieder zu sehen und die Tage mit der Gruppe zu verbringen.

 

Freitags mussten wir uns dann als erstes verabschieden, denn unser "Townhopper" nach Swakopmund stand schon um halb 1 vor der Tür. Aber wir freuen uns schon auf Swakop und unsere Einsatzstelle im DRC.